Das neue Energielabel für Staubsauger

Seit 1. September 2014 können Verbraucher einfacher Staubsauger miteinander vergleichen. Möglich wird das durch das Energielabel für Staubsauger. Wie bei Kühlschränken oder Waschmaschinen sind darauf die wichtigsten Informationen für einen Vergleich zu finden – und zwar nicht nur eine Energieverbrauchskennzeichnung, sondern auch Angaben zur Reinigungsleistung und weitere Staubsauger-Details.

Konkrete Angaben zur Saugleistung und zu Staubemissionen waren bisher nur bei einzelnen Herstellern zu finden. Entsprechend schwer fiel der Vergleich verschiedener Staubsauger. Das hat sich im September 2014 geändert. Alle neu in den Handel gebrachten Geräte müssen seitdem mit dem EU-Energielabel für Staubsauger versehen sein. Das gilt für stationäre Geschäfte und den Online-Handel. Seit September 2017 gelten verschärfte Grenzwerte.

Das Energielabel für Staubsauger enthält mehr Angaben als die Label für Kühlgeräte oder Fernsehgeräte. Was sich hinter den einzelnen Begriffen und Symbolen verbirgt, zeigt die Infografik zum Energielabel für Staubsauger und die ausführliche Beschreibung:

Hersteller & Modellbezeichnung

Damit es nicht zu Verwechselungen beim Energielabel für verschiedene Staubsauger kommt, ist die Angabe von Hersteller und Modellbezeichnung nötig. Es kann also nicht schaden, auch hierauf einen Blick zu werfen. So erkennen Sie schnell, ob es sich tatsächlich um das passende Energielabel für das Staubsauger-Modell handelt.

Energieeffizienzklasse: von A+++ (beste) bis D (schlechteste)

Die Klassen A+++ bis D auf dem EU-Energielabel für Staubsauger sorgen für einen schnellen Überblick zum jährlichen Energieverbrauch. Am sparsamsten sind Staubsauger der Energieeffizienzklasse A+++. Am meisten Strom verbrauchen Geräte der Klasse D. Zwischen den einzelnen Energieeffizienzklassen liegen beim durchschnittlichen Jahresverbrauch der Staubsauger je 6 Kilowattstunden (kWh). Der Unterschied zwischen den Klassen A+++ und D beträgt mehr als 30 kWh. Bei dem Beispiel-Staubsauger aus der Infografik sind es 16 kWh pro Jahr.

Durchschnittlicher Stromverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr

Eckdaten für die Berechnung des Stromverbrauchs für die Energieverbrauchskennzeichnung sind:

  • eine durchschnittliche Wohnung mit 87 Quadratmetern und
  • eine jährliche Staubsauger-Nutzung von 50 Mal, also etwa einmal pro Woche.

Ist die zu reinigende Fläche größer, wird häufiger gereinigt oder gibt es größere Verunreinigungen, zum Beispiel durch Tierhaare, ist der Stromverbrauch entsprechend größer. Trotzdem: Zum Vergleich verschiedener Geräte lohnt sich der Blick auf die Energieverbrauchskennzeichnung.

Lautstärke in Dezibel: je mehr, desto lauter

Dieser Wert auf dem Energielabel für Staubsauger gibt den Geräuschpegel auf einem Normteppich und direkt am Gerät an. Der Staubsauger könnte also im Einzelfall auch etwas lauter oder leiser sein, je nach Untergrund, eingestellter Leistung und so weiter. Zum Vergleich: ein durchschnittlicher Kühlschrank erreicht rund 50 Dezibel (dB), ein Fön kommt auf 80 dB. Seit September 2017 dürfen neue Staubsauger nicht lauter als 80 dB sein. Bei dem Beispiel-Staubsauger aus der Infografik sind es 58 dB.

Staub in der Ausblasluft: Emissionsklasse von A (beste) bis G (schlechteste)

An der Staubemissionsklasse eines Staubsaugers lässt sich ablesen, wie sauber die Abluft ist. Wichtig ist das beispielsweise für Verbraucher mit Hausstauballergie. Gehört das Gerät zu Klasse A, gelangen bei maximalem Luftstrom weniger als 0,02 Prozent des eingesaugten Staubs wieder in den Raum. Bei der Klasse B sind es zwischen 0,02 und 0,08 Prozent. In der Klasse G liegt der Wert bei mehr als einem Prozent. Oder ausgedrückt in Staubpartikeln:

  • Klasse A: weniger als 20 von 100.000 eingesaugten Staubpartikeln entweichen wieder
  • Klasse B: 20 bis 80
  • Klasse G: mehr als 1.000

Seit September 2017 dürfen Staubsauger nicht mehr als ein Prozent Staub wieder ausblasen.

Hartboden: Reinigungsklasse von A (beste) bis G (schlechteste)

Die Hartbodenreinigungsklasse auf dem Energielabel für Staubsauger zeigt, wie gut das Gerät auf glattem Untergrund reinigt, also beispielsweise Laminat, Holzdielen, Parkett oder Fliesen. Gemessen wird die Leistung bei maximaler Saugstufe auf einer Holzplatte, die mit einer diagonalen Ritze versehen ist. Der Unterschied zwischen den einzelnen Klassen liegt bei je drei Prozentpunkten. Seit September 2017 müssen Staubsauger auf harten Böden mindestens 98 Prozent des Staubs aufnehmen.

Teppich: Reinigungsklasse von A (beste) bis G (schlechteste)

An der Teppichreinigungsklasse lässt sich ablesen, wie gut der Staubsauger einen Normteppich reinigt. Da Teppiche schwieriger zu reinigen sind, gelten andere Werte als beim Hartboden. Für die Klasse A des EU-Energielabels für Staubsauger sind 91 Prozent des Staubs aufzusaugen. Pro Klasse sinkt der Wert um vier Prozentpunkte. Für die Klasse G müssen es noch mindestens 71 Prozent sein. Seit September 2017 ist für Teppiche ein Mindestwert von 75 Prozent vorgeschrieben.

Neue Staubsauger mit weniger Watt auf dem Prüfstand

Wie machen sich die sparsamen Geräte im Alltag? Dieser Frage ist ein bundesweiter Staubsauger-Praxistest des Stromspiegels nachgegangen. Ausgewählte Haushalte haben Geräte von Bosch, Dyson, Kärcher, Philips, Siemens und Vorwerk geprüft.

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