Stromsparen mit effizienten Herden und Backöfen

Kochen und Backen gehören zu den energiehungrigsten Tätigkeiten im Haushalt. Nur wenige Verbraucher denken dabei an den Strom- oder Gasverbrauch. Dabei kann mit passenden Geräten und richtiger Nutzung viel Energie gespart werden.

Temperatureinstellung am Herd(c) Jürgen Fälchle - Fotolia.com

Wer einen neuen Herd oder Backofen kaufen möchte, sollte sich zunächst zwischen Gas und Strom entscheiden.  Bei einem Gasherd werden rund 60 Prozent der eingesetzten Primärenergie zum Kochen genutzt; beim Elektroherd sind es dagegen wegen der großen Umwandlungsverluste im Kraftwerk nur 30 Prozent. Damit ist es energieeffizienter, mit Gas zu kochen. Wer keinen Gasanschluss hat, kann ebenso gut Gasflaschen  nutzen.

Empfehlenswert sind daher laut EcoTopTen grundsätzlich alle Gasherde und Gasbacköfen. Da es bisher (mit Ausnahme von Elektrobacköfen) keine Energieeffizienzklassifizierung gibt, ist keine EcoTopTen-Marktübersicht verfügbar. Das Umweltzeichen Blauer Engel gibt es zwar auch für Gasherde und gasbeheizte Kochstellen. Bisher hat aber noch kein Hersteller ein Produkt dafür angemeldet. Die folgenden Tipps und Kriterien helfen dennoch bei der Auswahl von energieeffizienten Geräten, ebenso einige Tests der Stiftung Warentest.

Tipps zur Wahl von Herd und Backofen

Bei der Wahl von Herd und Ofen sollten die Gesamtkosten bedacht werden: Neben dem Kaufpreis also auch die Kosten für den Energieverbrauch, die den Kaufpreis auf die Dauer oft bei weitem übersteigen. Bei Herden und Backöfen gibt es zudem Betriebsarten und Sonderfunktionen (wie Umluft), die beim Energiesparen helfen können, dafür aber oft mit einem höheren Kaufpreis verbunden sind. Durch Uhren und andere Anzeigen sind auch Leerlaufverluste möglich. Wichtig ist zudem die Frage nach der üblichen Verwendung des Gerätes. Das Erhitzen von Wasser verbraucht beispielsweise deutlich mehr Energie als das Aufwärmen von Speisen, wie Vergleiche des Öko-Institutes zeigen.

Für das häufige Aufwärmen kleinerer Mengen (bis ca. 0,25 Liter Flüssigkeit oder 500 Gramm Gemüse/Beilagen) sind Mikrowellengeräte die effizienteste Lösung. Auch Wasserkocher, Kaffeemaschinen mit Thermoskanne, Eierkocher und Toaster sind für spezielle Einsätze besser geeignet. Hilfreich in Sachen Energiesparen sind zudem Dampf- oder sog. Schnellkochtöpfe, Thermotöpfe und Kochkisten.

Empfehlungen fürs Kochen

Wenn Gas genutzt werden kann, empfiehlt EcoTopTen alle Arten von Gaskochfeldern. Gaskochfelder mit Gasbrennern unter Glaskeramik (Ceranfläche) schneiden zwar bei der Primärenergiebilanz schlechter ab. Dafür haben sie gegenüber anderen Gaskochfeldern jedoch einen Vorteil: Mit ihnen wird die Innenraumluft weniger belastet, da die Abluft direkt abgeführt werden kann. Ihr Primärenergiebedarf ist ähnlich groß wie der des energieeffizientesten Elektrokochfeldes (Induktion).

Steht nur Strom zur Verfügung, sind Glaskeramikkochfelder (Ceranfläche, mit und ohne Induktion) empfehlenswert. Induktion hat dabei den geringsten Primärenergiebedarf, benötigt aber spezielles Kochgeschirr. Gusseiserne Kochplatten schneiden in der EcoTopTen-Gesamtbewertung deutlich schlechter als alle Arten von Glaskeramikfeldern ab.

Empfehlungen fürs Backen

Kann Gas verwendet werden, dann sind generell Gasbacköfen die erste Wahl. Allerdings sind diese Geräte kaum im Angebot. Daher ist auch kein Vergleich innerhalb dieser Gerätegruppe möglich. Außerdem ist bei Gasbacköfen eine Dunstabzugshaube Pflicht, wenn keine Lüftungsanlage vorhanden ist.

Kommt Strom zum Einsatz, sind nur Geräte mit der Energieeffizienzklasse A empfehlenswert. Allerdings zählen laut EcoTopTen inzwischen 85 Prozent der erhältlichen Geräte zu dieser Klasse. Daher wird die Einteilung der Energieeffizienzklassen derzeit überarbeitet, um zukünftig die Klassen A+, A++ und A+++ ausweisen zu können. Verbraucher sollten sich das Energieetikett der Klasse A genau ansehen und den Verbrauch in kWh vergleichen.

Weiterführende Links 

Quellen: Internetseite von EcoTopTen und Broschüre „99 Tipps zum Energiesparen“ (PDF) (PDF, 2,44 MB) von Öko-Institut und Verbraucherzentrale NRW.

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